
Steffen Bauer
Varia
Vereinsmitglied
von links
Lichtikone (mondwärts-erdwärts) 2001 | Prägedruck auf
Büttenpapier | 75x42 cm
Der blaue Ramadanelefant | 2001 Prägedruck auf Büttenpapier
| 57x40 cm |


Spiegel ästhetischer Empfindungen
(von Karsten Schaarschmidt)
Auf selbstgeschöpfem Papier frönt Steffen Bauer seiner Sehnsucht
nach immer neuen Bildern. Landschaft findet Eingang ins Papier.
Die sanften Hügel, die erdigen Farben, schwarze Kontraste vervollkommnen,
lassen neues entstehen Seelenbilder. Ihr Schöpfer: Steffen
Bauer, Jahrgang 1957. Selbst bezeichnet er sich als Papierkünstler.
Auf nach alten Traditionen selbstgeschöpftem Papier entstehen
seine gemalten oder gedruckten Bilder. Und so ist es nicht nur die
geschickt inszenierte Zweidimensionalität, die Bauers abstrakten
und expressionistischen Werken Kraft verleiht, sondern zusätzlich
eine entstehende Räumlichkeit durch verschiedene, beim Schöpfen
erzeugte Strukturen der papiernen Untergründe. Das Papier
steht bei mir im Vordergrund, die Prägung, der Weichheitsgrad,
sie beeinflussen das spätere Bild, sagt Bauer. Aus mehr
oder weniger großen Zufällen reift Schritt für Schritt
das Konzept für das Bild. Bilder, die, wie Bauer sagt aus
dem Inneren, dem Unbewussten kommen Spiegel innerer ästhetischer
Empfindungen sind. Gewiß, diese seien geprägt vom Erlebten,
von gesehener Farbigkeit, sei es in der unmittelbaren Umgebung oder
bei Studienaufenthalten und natürlich von Gemütszuständen.
All dies befruchte sich schließlich gegenseitig. Das zuvor Aufgenommene
formt Bauer in seiner Sehnsucht nach immer neuen Bildern,
holt es aus sich heraus, um es abermals mitzuteilen.
Die Ergebnisse sind visuelle Spaziergänge, die den Betrachter
auf den Wegen der Phantasie verführen. Farbstraßen, die
sich verzweigen und wieder ineinander übergehen, kreuzen sich
mit flächigen Formen. In sie zu tauchen, wird zum Zwang. Es bildet
sich die Sucht, einzudringen in Territorien, nicht nur mit den Augen.
Bauers Arbeiten verlangen schier danach, berührt zu werden. Das
Sichtbare will durch das Erfahren einer Berührung der Strukturen
im Papier, der zärtlichen Fasrigkeit der Oberfläche, ergänzt
werden, um endlich ganz zu versinken in der bizarren, dennoch geheimnisvoll
vertrauten Welt dieser Bilder.
Wohin diese Bilder den Betrachter lotsen, lässt Bauer offen.
Ich gebe den Bildern zwar Titel, doch eigentlich hemmt dies
schon den Phantasiespielraum. Der Betrachter soll frei sein
in der Interpretation, seine eigenen Wege finden durch die imaginären
Formen, die einmal an Engel, dann wieder an Landschaften oder kalligrafische
Schriftzeichen erinnern.
Biographie
1957 - in Freiberg geboren | Lehre als Dekorationsmaler, Studium der
Fächer Malerei-Grafik im damaligen Karl-Marx-Stadt und in Dresden.
| 1985-1991 - Ausstellungen in Reichenbach/V., Greiz und in Meißen.
| 1987-1989 - Mitarbeit in einer Künstlergruppe im Rahmen der
Bürgerbewegung gegen die bestehenden Machtverhältnisse in
der Ex- DDR. | 1990-1991 - Ausstellungsbeteiligung in Achern
und Nordhorn. | 1991 - Mitglied der Künstlergruppe 5 plus
Eins Greiz- Reichenbach | 1993 - Einzelausstellung in Nordhorn,
Mitarbeit am Projekt Kunst-Raum-Fabrik in Auerbach; 1994 - Kunstprojekt
arte-Fact in Reichenbach/V. | Beteiligung am internationalen
Ausstellungsprojekt Völkerwanderung | Einzelausstellungen
in Reichenbach/V., Rehau, Auerbach, Plauen, Bayreuth | Ausstellungsbeteiligung
in Lauda- Königshofen und in Grevenbroich. | Studienaufenthalte
in Südfrankreich und in Israel. | 1995 - Einzelausstellung in
Weimar und in Zeulenroda, Ausstellungsbeteiligung in Rosenheim. |
1996 - Einzelausstellungen in Jena und Apolda. | 1997 - Beteiligung
an der Kunstmesse Eigen-ART in München. | Ausstellungsbeteiligung
in Bad Homburg. | 1998 - Einzelausstellungen in Weida und in Schmölln.
| 1999 - Einzelausstellung in Jena. | 2000 - Einzelausstellungen auf
Schloß Augustusburg und in Hannover. | 2002 - Ausstellung in
Jirkov, Cerveny Hradek (CZ)
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