
IN MENORIAM
Künstler bleiben. So bitter es ist, wenn der Tod ihr Leben auslöscht
- sie hinterlassen ihr Werke.
Und so kehren vier zurück an einen Ort, an dem es allen vier immer
gut gefallen hat - ob sie allein eine Ausstellung hatten oder in der Gruppe
vertreten waren. Oder wenn sie kamen, um Arbeiten ihrer Kollegen zu sehen
- die Turmgalerie ist eine Heimstatt, die Ausstellungen betonen immer
den Wert des Individuellen, der künstlerischen Persönlichkeit.
Auch in den Gesprächen miteinander, beim gemeinsamen Arbeiten in
Workshops oder Symposien, selbst beim Feiern.
Steffen Melzer
Steffen Bauer
Gottfried Grünert
Lutz Lipkowsky
Sie haben auf ihre Weise die Turmgalerie mitgeprägt.
Wir werden uns mit ihren Arbeiten an sie erinnern können.
Steffen Melzer, den bedenklich mehr und mehr in sich gekehrten Grafiker,
anders mit seinen eher spontan wirkenden Grafiken Steffen Bauer: sie waren
beide Vertreter des starken grafischen Potentiala der Turmgalerie. Auch
Gottfried Grünert gesellte sich zur bildgrafischen Tradition, seine
Fotografie hebt sich heraus durch den künstlerisch empfindenden Sinn
für das Motiv und dessen Licht-Gestaltung. Man konnte vielfach von
Fotografik bei ihm, dem hochbegabten Künstler, der auch Berufsmusiker
war, sprechen. Und Lutz Lipkowsky, er hat inmitten der Turmgaleristen
eine Arbeitfeld beherrscht, auf dem nicht wenige von ihnen Platz gefunden
haben: Holzbildhauerei, künstlerische Holzgestaltung. Lutz Lipkowsky
wandte sich zunehmend bestens gestaltetem Spielzeug zu, bis zum reinweg
Erfinderischen in Bewegung und Spiel.
Die Turmgalerie geht bald auf ihr 20jähriges Jubiläum zu. Auch
die vier haben ihre persönlichen Wegweiser gesetzt.
Reinhold Lindner
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