Pott-Schlager

Christiane Pott-Schlager
Frauenzimmer - Update

(Bild links)
Frauenzimmer-Update XVIII
2006
150 x 100 cm

Die lebensgroß gemalte sitzende Frau hat die Handtasche gegen das Gewehr getauscht. Sie zeigt allerdings nur die Möglichkeit des Schiessens mit der Feuerwaffe auf, befindet sich selbst aber im Moment des Abwartens und des Nach- oder Vordenkens. Das Bild thematisiert das veränderte Frauenbild in unserer Gesellschaft. Die Frau darf seit wenigen Jahren zur Waffe greifen (Militär) und wird in den Medien mehr und mehr als Heldin mit Waffe (Kriminalistin, Polizistin...) gezeigt. Neue Positionen innerhalb der Gesellschaft sind also zu besetzen und auch neue Erwartungshaltungen zu erfüllen.

(Bild Mitte)
Frauenzimmer- Update XIX
Mein Tutu
2007
Mischtechnik auf Leinwand
150 x 60 cm

Transit= der Übergang von einerm Traum einer Tänzerin zum Erwachsenwerden und damit zur Realität.

Die Malerei zeigt das Bildmotiv einer klassischen Ballett - Tänzerin in rosarotem Tutu und Spitzenschuhen. Durch die pastellige Farbgebung wird eine Art duftiger Stimmung und Zartheit eingefangen.
Trotz klassischer Ballettkleidung nimmt sie nicht die stolze und überstreckte Haltung des klassischen Spitzentanzes ein, sondern ist zusammengesunken in entspannter Haltung. Die Hände berühren mit der Handrückseite den Boden, Oberkörper und Kopf lasten auf den Beinen und den Füßen, die noch die Position des Tanzes verraten.
Der Boden scheint die gesamte Person anzuziehen, nur das Tutu mit seinem seidenen Tüll steht aufrecht. Die streng zusammengebundene Frisur betont die Ernsthaftigkeit der Tänzerin und unterstreicht die Situation der Trainingsstunde oder der vollbrachten Aufführung. Wie eine tiefe Abschlussverbeugung mutet die Haltung an.
Ballettunterricht gehörte in vergangenen Jahrzehnten zu der Ausbildung der höheren Töchter und des Bildungsbürgertums. In die Traumwelt des Tanzens und der Sinnlichkeit wachsen die jungen Mädchen und Damen hinein. Sobald der Tanz aus ist, ist auch der Traum aus und übrig bleibt oft nur die Erinnerung, der Duft und die Stimmung dieses Traumes. Diese dargestellte junge Dame befindet sich an der Grenze zum Erwachsenwerden: sie ist inzwischen der Kindheit entwachsen und hat den Tanz beendet, damit ist auch der Traum vorbei. Sie ist aber noch in diesem Erlebnis versunken und weigert sich, der Realität ins Auge zu schauen. Sie lässt den Betrachter nicht teilhaben an ihrer Gefühlswelt und schafft eine Grenze zwischen ihrer Welt und der Welt des Betrachters. Sie versteckt ihre Gefühlswelt und ihren Gemütszustand.
Anspielungen auf gesellschaftliche Rollenverhalten und psychologische Entwicklungsstadien verweisen auf weitere Bedeutungsebenen des Bildes.

(Bild rechts)
Frauenzimmer- Update XXIV
Man muß ihr sagen, was sie sich
anschauen könnte,
dann ist sie zufrieden.
2007
Mischtechnik auf Leinwand
150 x 100 cm

Transit= der nicht immer glückliche Wechsel in andere Realitäten, wie Urlaub.

Die mit Schnorchel, Taucherbrille und Schwimm-flossen ausgerüstetete Badende zeigt in frontaler und ungenierter Haltung ihren fast nackten Körper. Nur knapp bekleidet und füllig erscheint sie vor blauem Himmel und wassertriefender Sitzbank. Der Moment des Auftauchens aus dem Wasser scheint zeitlich noch nicht weit entfernt zu sein, denn die Taucherbrille hat sie noch nicht abgenommen.
So erscheint das Bildmotiv auf den ersten Blick wie ein typischer, nicht unbedingt attraktiver Urlaubsschnappschuss von Europäern im Ausland: selbstsicher, ungeniert und mitunter peinlich.
Auf den zweiten Blick irritiert, dass die Urlauberin in voller Montur auf der Bank an Land, also schon auf dem Trockenen sitzt. Diese Irritation offenbart den versteckten ja fast zynischen Gehalt des Bildes, ebenso wie der Titel: man muss ihr sagen, was sie sich anschauen könnte, dann ist sie zufrieden. Der Bildtitel enthält versteckte Anspielungen auf eine gewisse Naivität, Dummheit und Blindheit zumindest aber Unselbständigkeit der dargestellten Urlauberin.

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Christiane Pott-Schlager
Freischaffende Künstlerin
Tätigkeitsbereiche: Malerei, Zeichnung, Stahlbildhauerei, Rauminstallation

Vita

1965 geboren in Bremen
lebt und arbeitet seit 1989 im Salzburger Land, Österreich
1984 – 1993 pianistische und musikpädagogische Ausbildungen an der Hochschule für Musik Köln und an der Hochschule „Mozarteum“ Salzburg; Abschluss als Instrumentalpädagogin
1993 - 2001 Studium der Kunst- und Werkerziehung an der Universität „Mozarteum“ Salzburg, Klasse Prof. Dieter Kleinpeter, Abschluss als Magistra artium
Seit 1994 alljährliche Teilnahme am Internationalen Stahlsymposion Riedersbach, OÖ
2002 3-monatiges Atelierstipendium in ChengDu/China
2006-2012 Leiterin des Internationalen Stahlsymposions Riedersbach, Oberösterreich
2007 Lehrauftrag für Malerei an der South West Jiaotong University und dem Visual Art Col-lege der Sichuan Normal University in ChengDu/China
2008 Gast-Professorin an der Guangxi Normal University in Guilin, China
2009 Teamleiterin für ein Groß-Skulpturen-Projekt an der Southwest Jiaotong Universität Chengdu/China
Altarraumgestaltung in der Pfarrkirche St. Maximilian, Burgkirchen/OÖ
2010 Atelierstipendium in Budapest/Ungarn
2011 Gastdozentin an der Central Academy for Fine Arts in Peking/China
2012 Altarraumgestaltung Christophorus-Kapelle Ostermiething/OÖ
2013 International Metal Art Symposion Foshan/China
2012-2015 Präsidentin der art bv Berchtoldvilla, Salzburg
Preise und Wettbewerbe:
2010 Karl-Weiser-Preis, Salzburg
2009 Kunst-am Bau-Projekt , „Landschaftslinien“ Haigermoos (OÖ)
2013 Preisträgerin von Podium 13, Land Salzburg
2014 Förderpreis der Berufsvereinigung der Bildenden Künstler, Landesverband Salzburg
Mitgliedschaft in der art bv Berchtoldvilla, der Münchener Secession, der GEDOK-München, des sculp-ture network.
Ausstellungen und Projekte im öffentlichen Raum in Deutschland, Österreich, Italien,
Estland, Litauen, Finnland, Schweden, Türkei und China.

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Mag. art. Christiane Pott-Schlager
Hauptstrasse 47
A-5112 Lamprechtshausen
Mobil:+43/650/4434741
e-mail: christiane.pott@artasyl.at
www.artasyl.at